InnCon 2022

Letzten Samstag (14. Mai 2022) fand bei uns in Innsbruck die erste Rollenspiel Con (von der ich weiß) statt. In einem kleinen feinen Rahmen trafen sich 18 Begeisterte zum Austausch und Spielen im Café Weli bei den Viaduktbögen. Die Con organisierte David Hohenegger, wofür ihm alle sehr dankbar sind. Im Vorfeld machte er über diverse Tiroler Plattformen (Facebookgruppe, Discord,…) mit einem digitalen Flyer auf die Con aufmerksam.

David hat sich im Vorfeld öfter mit mir besprochen und mich auch gebeten eine Runde zu leiten. Das habe ich ihm natürlich mit Freude zugesagt. Außerdem habe ich ihm angeboten, einen kleinen Vortrag über die Geschichte des Rollenspiels zu halten. Ich bereitete den Vortrag vor und wählte ein passendes Einsteigerabenteuer für das System „Der Schatten des Dämonenfürsten“ aus.  Vorfreude auf das Event stieg täglich. Ich habe sogar einen Tag vorher noch schnell das Abenteuer testgeleitet, weil ich das vorher noch nie gespielt hatte. Und dann war endlich Samstag.

Um 9:45 waren bereits David und seine vier Spielleiter anwesend. Auch zwei Spieler waren schon da. Das fing also gut an. Dann um 10 Uhr jedoch hatte sich die Anzahl immer noch nicht geändert und David kam ein wenig ins Zittern. Aber dann tröpfelten langsam die Teilnehmer herein und schon bald waren wir eine größere Gruppe. Somit konnte David seine kurze Eröffnungsrede halten und uns alle Willkommen heißen.

Und dann starteten wir gleich mit einem Spionspiel durch. Jeder von uns gehörte zu einer Fraktion und hatte zwei Codewörter. Aber diese Informationen waren geheim. Nun musste jeder im Gespräch mit den anderen Con-Teilnehmern Codewort 1 in einem Satz verwenden. Wenn vom Gegenüber dann Codewort 2 im nächsten Satz kam, dann hatten sich die ersten Mitglieder einer gemeinsamen Fraktion gefunden. Aber man durfte das nicht zu offensichtlich machen, denn sollte jemand die Codewörter einer anderen Fraktion aufdecken können, so wurde die entlarvte Fraktion disqualifiziert. Es freut mich sehr berichten zu können, dass die Fraktion „Luxenstein“ – der auch ich angehörte – gewonnen hat. Alle vier Mitglieder haben zueinander gefunden und wir wurden nicht enttarnt. Obwohl das knapp war, denn zumindest eine findige Person hatte unser erstes Codewort aufgedeckt. Aber eben nur das erste 😊

Nach einer kurzen Pause durfte ich dann meinen Vortrag halten, den ich mit einer Vorstellung meiner Person begann. Auch sprach ich dabei kurz meine Blindheit an und bat um Hilfe, falls ich mal wieder „blöd in der Gegend rumstehe“. Dann begann ich mit dem fachlichen Teil. Ich erzählte von den verschiedenen Arten des Rollenspiels und dann etwas ausführlicher von den Anfängen des Rollenspiels. Als nächstes gab ich einen kurzen Überblick wann die bekanntesten Systeme erschienen sind und welchen Einfluss dabei oft D&D hatte. Danach gab ich noch einen kurzen Überblick über generische Systeme und Rollenspiele, die aus Filmen, Serien, Büchern, etc. entstanden sind. Abschließend stellte ich noch kurz das System „Der Schatten des Dämonenfürsten“ von Schwalb Entertainments (auf Deutsch übersetzt und veröffentlicht von System Matters) vor. Mit diesem System würde ich am Nachmittag ja das Einsteigerabenteuer „Ein Jahr ohne Regen“ leiten.

Nach meiner langen – ja ich habe leicht überzogen – Quasselei erzählten die anderen drei Spielleiter Annine, Markus und Michael, was sie am Nachmittag leiten würden. Danach setzten sich die vier Spielleiter je an einen Tisch und die Spieler konnten sich aussuchen, wohin sie gingen. Ich war anfangs etwas skeptisch, ob das so reibungsfrei funktionieren würde. Aber ich wurde überrascht, denn schon drei Minuten später hatte jeder Spielleiter seine Spieler und es begannen – trotz eigentlicher Mittagspause – schon spannende Gespräche und Erklärungen.

Ich nutzte die Mittagspause, um etwas zu essen und zu den anderen Tischen zu gehen und mit den Leuten noch ein wenig zu plaudern. Es wurden ja vier sehr unterschiedliche Systeme geleitet.

Annine leitete für ihre Gruppe „Things from the Flood“. Eigentlich wollte sie zuerst „Call of Cthulhu“ leiten, doch hatte sie angesichts des aktuellen Weltgeschehens kein Interesse daran ein Abenteuer mit Krieghintergrund zu leiten. Michael leitete DSA5 für seine Spieler. Er meinte, dass das Abenteuer vermutlich gewaltfrei über die Bühne gehen sollte. Markus bot seinen Spielern sogar die Auswahl zwischen zwei Systemen. Er hatte ein „Shadowrun“ und ein „DSA5“ Abenteuer vorbereitet und überließ die Entscheidung seiner Gruppe. Die entschieden sich für Shadowrun.

Nachdem die Spielrunden gestartet waren, gab es nachvollziehbarerweise kaum mehr Austausch zwischen den einzelnen Tischen. Alle waren auf ihre Sessions konzentriert und wollten auch die anderen Runden nicht stören. Hierbei bemerkten wir aber das einzige Manko an der Con. Die Akustik im Café war nämlich sehr schlecht und es wurde recht laut. So waren am Ende alle gar nicht so unglücklich darüber, dass die Maximalteilnehmerzahl nicht erreicht worden ist. Denn fünf Spielrunden mit je fünf Spielern hätte das Lokal einfach akustisch nicht hergegeben. So setzte sich Annines Runde einmal an einen anderen Tisch, aber dann ging es für die bestehenden Runden recht gut.

Was ich so mitbekam, waren alle voll begeistert bei der Sache. Auch meine Runde machte unglaublich viel Spaß, obwohl sie schon nach drei Stunden zu Ende war. Die Entscheidungen der Spieler waren sehr spannend und sehr lustig und das Abenteuer erhielt einen sehr überraschenden Abschluss. (Näheres zum Abenteuer und den Entscheidungen der Spieler kommt in einem späteren spoilerfreien Artikel.) Meine Runde nutzte danach die Gelegenheit, um einfach noch ein wenig zu plaudern. Wir hatten auch bei diesen Gesprächen noch sehr viel Spaß. Aufgrund einer abendlichen Rollenspielsession habe ich die Con dann um 17 Uhr verlassen.

Von David erfuhr ich, dass die DSA Runde vom Michael bis sogar 19 Uhr lief. Zu de Zeitpunkt hatte das Lokal schon normal geöffnet und seinen regulären Betrieb aufgenommen. Doch wahre Helden lassen sich von sowas nicht beeindrucken 😊

Im Nachgespräch mit David wurden einige zukünftige Pläne besprochen. Für die Interessenten und Teilnehmer an diesem und kommenden Events wird es eine eigene Kommunikationsgruppe geben. Außerdem hofft David, dass man einmal im Monat einen Rollenspiel-Treff veranstalten kann, wo vielleicht sogar gespielt werden kann. Auch die InnCon möchte er auf jeden Fall wiederholen, vielleicht sogar schon im Herbst das nächste Mal. Ich bin von all diesen Plänen voll begeistert und habe David meine Unterstützung dabei schon zugesagt.

Für mich persönlich war die InnCon ein herrliches Erlebnis. Hatte ich doch vorab auch etwas Lampenfieber: allein als Blinder auf eine Con mit vielen Fremden und keine richtige Bezugsperson dabei. Das war für mich durchaus nicht so einfach, hat sich dann aber doch als sehr einfach erwiesen. Das liegt vor Allem an den freundlichen und offenen und tollen Leuten auf der Con. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und freu mich schon sehr darauf diese Leute und hoffentlich noch viele weitere wieder zu treffen. Ein herzliches Danke geht von mir an die Teilnehmer und vor allem an David für die Organisation des Events.

Veröffentlicht von Norbert

Nerd aus Österreich, der sich mit Fantasyliteratur und Pen & Paper Rollenspielen beschäftigt.

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